

Deutschland..... und seine Grand Cru Weine, das ist das Motto dieser Veranstaltung. Nachdem viele Club-Mitglieder sich ein Gourmet-Weinevent zu deutschen Weinen gewünscht haben, habe ich mich sehr gefreut und gleich mit der Arbeit begonnen. Hier also meine erste Veranstaltung zu deutschen Weinen, die im Ausland oft ein höheres Ansehen genießen, als im eigenen Land.

Wir beginnen mit einem deutschen Champagner zum ersten Gang.
Als vor 30 Jahren Volker Raumland sein Sekthaus gegründet hat, konnte noch kein deutscher Sekt in der Champagnerliga mitspielen. Das hat sich geändert. Raumlands Konzept: erstklassische Trauben, handwerkliches können und vor allem ein langes Hefelager in der Flasche.
Unser Sekt ist die Grand Cuvée "XV. Triumvirat" aus 2015. Ein typischer Champagner-Blend aus Pinot Noir, Chardonnay und Pinot Meunier, aber mit über 100 Monaten Flaschenreife. Ein kraftvoller Schaumwein mit Schmelz und Geschmeidigkeit.
Und wieder gibt ihm Robert Parker 97 Punkte dafür.
In meinem Weinevent "Deutschland (1)" gibt es 5 Weißweine, die ersten beiden zum 2. Gang sind aber keine Rieslinge.
Unser erster Weißwein stammt von einer autochtonen deutschen Rebsorte, dem Silvaner. Silvaner können sehr neutrale Weine sein, aber nicht, wenn sie vom Muschelkalk des Würzburger Stein's kommen. Vor allem nicht, wenn sie schon gereift sind, wie unser Wein. Ich habe ihn aus der Schatzkammer des Juliusspital besorgt. Ein wunderbar sämiger Wein mit reifen Quitten, weißer Schokolade und Tabak. Goethes Lieblingswein übrigens.
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"Das ist jetzt aber eine andere Liga", hat mir einmal ein Seminarteilnehmer gesagt, als ich ein Großes Gewächs (GG) vom Weingut Dr. Heger aus Baden präsentierte. Stimmt, seine Weißweine aus den Burgundersorten zählen zu den großen "Nichtrieslingen" aus Deutschland.
Wir verkosten den Chardonnay GG 2022, aus dem Filetstück des Ihringer Winklerberg, "Gras im Ofen". Ein wunderbarer cremiger Chardonnay im Burgunderstil, mit den typischen Raucharomen vom Vulkanstein des Kaiserstuhls.


Zum 3. Gang folgen jetzt zwei große Rieslinge, einen vom Rheingau und einen aus der Pfalz. Beide natürlich von Top-Winzern.
Die historische Lage Erbacher Marcobrunn galt einmal als der Montrachet des Rheingaus, wurde aber Jahrzehnte lang vernachlässigt. Das hat sich jetzt geändert. Einem der besten Winzer Deutschlands, Gunther Künstler ist es gelungen einen Großteil der Lage zu pachten und schon sein zweiter Jahrgang, das Große Gewächs Marcobrunn 2022 bekommt von Suckling/Pigott 99 Punkte. Ein minerealischer Riesling mit Finesse und Opulenz.
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In einen wunderbaren Kontrast dazu, vor allem im direkten Vergleich, steht der Riesling "Kastanienbusch 2020" vom Winzer Rebholz, auch dieser Riesling ist ein Großes Gewächs.
Der Kastanienbusch ist der höchstgelegene Grand Cru in der Pfalz in Birkweiler gelegen. Das besondere ist aber der Boden aus "Rotliegenden", das ist in diesem Fall eisenhaltiger roter Schiefer (ähnlich wie im Ürzinger Würzgarten an der Mosel). Das erzeugt Weine mit einer feinen Kräuterwürze, Feuerstein, Zitrone und Pfirsich. Dabei immer konzentriert und leichtfüßig. Und der beste Wein aus dieser Lage kommt vom Weingut Rebholz (leider immer schnell ausverkauft).
Deutschland genießt vor allem wegen seiner großen Rieslinge internationales Ansehen, aber es gibt auch bei uns Rotweine auf Weltklasseniveau, immer dann, wenn die Rebsorte zum Anbaugebiet passt und wenn der Winzer sein Handwerk versteht.
Bei den Rebsorten sind es vor allem der Früh- und Spätburgunder, die hier zu nennen sind und bei den Winzern sind es die großen Namen Friedrich Becker aus der Pfalz und Rudolf Fürst aus Franken.
Fast alle Winzer schwärmen von der Rebsorte Frühburgunder, aber warum machen dann so wenige einen Wein daraus, vor allem einen Großen? Das liegt am Charakter der Sorte: zu launig, zu aufwendig und vor allem zu wenig Ertrag. Und die kleinen süßen Trauben werden auch von Vögeln, Wespen und Wildschweinen besonders geschätzt.
Wie schön, das sich einer der besten Spätburgunder-Winzer auch dieser frühreifen Sorte widmet, das Weingut Fürst aus Franken. Sein Frühburgunder "R" stammt aus den besten Parzellen des "Centgrafenberg". Er ist würziger und dunkler als der Spätburgunder, sehr eigenständig und hat diesen unvergleichlichen Geschmack von Zartbitterschokolade, Kirsche und Amaretto.
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Aus Pinot Noir (oder Spätburgunder) werden die teuersten Weine der Welt gekeltert. Es sind nie opulente Rotweine, sondern immer feinfruchtig, filigran, mit transparenter Farbe und von betörender Sinnlichkeit. Der "Heydenreich" von Friedrich Becker gehört zur absoluten Spitze deutscher Spätburgunder. Eigentlich steht der Weinberg schon im Elsas und der Wein musste bis 2010 als deutscher Tafelwein vermarktet werden (der Wein wurde flaschenweise an Insider zugeteilt) 2010 bekam ich privat eine Flasche 2003 Tafelwein, die heute (leer) in meiner Sammlung steht.
Über meine lehrreichen Begegnungen mit dem Winzer (der vor kurzen verstarb) seinen Sohn "Fritze" und seine Weine, weiß ich einiges zu berichten. Ein großer deutscher Rotwein und ein muss für alle Burgunderfans.
Beide Burgunderweine begleiten den 4. Gang.


Das Wichtigste an einem großem Süßwein ist nicht sein Zuckergehalt, sondern sein Verhältnis zur Säure und zur Mineralität. Und hier sind die deutschen restsüßen Rieslinge, vor allem wenn sie von der Saar kommen Weltmarktführer. Die Auslesen von Egon Müller sind begehrte Sammlerstücke und werden mit vielen Tausend Euro gehandelt.
Das Weingut Forstmeister Geltz Zilliken ist einer der großen Namen für Saarweine, und das schon in der 11ten Generation. Hier geht alles noch ultratraditionell zu, im Weinberg und im Keller. Die alten Riesling-Reben stehen auf kargen Schieferböden die 10 Meter tief im Boden wurzeln. Die reifen Beeren sind goldgelb und sehen aus wie gemalt. Die Weine reifen in Holzfuder, drei Stockwerke unter der Erde, das Wasser tropft von der Decke, bei 11 Grad und 100% Luftfeuchte. An den Wänden wächst der schwarze Kellerpilz, der sich von Alkohol ernährt.
Das Ergebnis ist unsere Saarburger Rausch Auslese 2018. Was für ein Duft: Rosen und Lilien, Rauch und nasser Schiefer, Orange, Maracuja und Aprikose, alles so glockenklar. Und dann diese wunderbare Spannung zwischen Süße und Säure. Zitat: "Die zielstrebige Säure durchneidet die Fruchtfülle wie der Strahl eines Leuchtturms, der in einer Sturmnacht am Atlantik die Schiffe sicher in den heimischen Hafen geleitet"
Wunderbar, wie machen die das bloß? 103gr. Restzucker bei 8 vol% Alkohol.
Es ist die schöne Vormittagsflasche, oder der perfekte Wein zu unserem 5. Gang, dem Dessert.
Acht große deutsche Weine und ich bin gespannt, ob die Nachfrage nach dieser Veranstaltung so groß ist, wie bei meinen anderen Veranstaltungen. Wenn ja, verspreche ich einen zweiten Teil für 2027.
Hier sehen Sie das Menü >>> in Kürze
Im Veranstaltungspreis eingeschlossen sind:
- 5-Gang Menü
- 8 Sorten Premium-Weine
- Wasser & Brot
- Verkostungsblätter
- 4,5 Std. Veranstaltung
Der Veranstaltungspreis beträgt 240,- Euro p.P. (ein Club-Card Rabatt wird abgezogen)
Hinweis: Bitte reservieren Sie gleich ein Zimmer, wenn Sie auch übernachten wollen (direkt bei Diedert oder Döpfner).
Die Menüs sind auf die Weine abgestimmt. Lebensmittelunverträglichkeiten können bei der Anmeldung berücksichtigt werden. Ein veganes Menü ist nicht möglich.
Eintrittskarten (bis 15.06. Vorkaufsrecht für Club-Card Inhaber)
Hier können Sie Eintrittskarten zu diesem Gourmet-Weinevent bestellen. Bitte wählen Sie die Teilnehmerzahl, das Thema und den Termin aus
Außerdem gibt es noch folgende Gourmet-Weinevents
Frankreich (1) ausgebucht
Spanien (1) ausgebucht
Italien (2)
Italien (1) ausgebucht
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